Krankenhaus
In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Geburt im Krankenhaus als "Normalfall" etabliert. Im Krankenhaus stehen die technischen Möglichkeiten der modernen Geburtsmedizin zur Verfügung, von der kontinuierlichen Herztonüberwachung über die Gabe von schmerzlindernden oder Wehen fördernden Medikamenten bis hin zur operativen Geburt mit anschließender intensivmedizinischer Versorgung von Mutter und Kind. Zugleich haben sich die Kliniken für die Bedürfnisse und Wünsche der Frauen geöffnet: dies zeigt sich z. B. in der Ausstattung des Kreißsaals oder in der Initiative "Babyfreundliches Krankenhaus".
Eine normale Geburt kann und darf eine Hebamme eigenverantwortlich leiten. Trotzdem wird sie aber zur Geburt den Arzt hinzuziehen. Sollten sich schon vorher Komplikationen abzeichnen oder die Gabe von Medikamente notwendig werden, ruft sie sofort den Arzt hinzu. Egal wie eine Geburt verläuft, die Hebamme bleibt an der Seite der Gebärenden und assistiert dem Arzt bei eventuellen medizinischen Eingriffen. Die durchschnittliche Verweildauer auf der Wochenstation liegt bei zwei bis drei Tagen nach normalen Geburten.
Es ist jedoch nicht jedes Krankenhaus mit denselben technischen und personellen Möglichkeiten ausgestattet. Nicht jedes Krankenhaus verfügt z. B. über eine Kinderklinik.
Daher sollten Sie sich jeweils vor Ort im Krankenhaus Ihrer Wahl genau erkundigen:
- Wie viele Hebammen sind im Dienst? Wie viele Geburten pro Jahr finden statt?
- Wie ist das Management bei großem Ansturm? Gibt es zusätzliche Bereitschaftsdienste?
- Welche Routinemaßnahmen werden als unumgänglich angesehen (z. B. Einlauf, Rasur oder Legen eines venösen Zugangs)? Wie hoch ist die Dammschnittrate? Wie hoch ist die Kaiserschnittrate?
- Haben Frauen unter der Geburt normalerweise Bewegungsfreiheit und können Sie auch zur Geburt die Position selbst wählen?