Stillzeit
Auch wenn Mutter und Kind alle Voraussetzungen zum Stillen mitbringen, müssen sich beide erst einspielen. Das ist vergleichbar damit, das Tanzen zu erlernen. Beide Partner kennen die Schritte und doch erfordert es ein bisschen mehr oder weniger Übung, bis es einen harmonischen Tanz ergibt.
Da viele der jetzigen Mütter selbst nicht oder nur kurz gestillt wurden, ist ein in der Familie weiter gegebenes Stillwissen nicht mehr unbedingt vorhanden. Darum benötigen sie Fachfrauen wie die Hebamme, die die Mütter in dieser Zeit unterstützen. Aber auch die Hilfe und der Rat von Mutter zu Mutter ist eine wertvolle Unterstützung. Nehmen Sie schon in der Schwangerschaft Kontakt mit stillenden Müttern auf. Eine Stillgruppe kann ebenfalls schon vor der Geburt besucht werden.
In den ersten Tagen ist es wichtig, dass Sie das korrekte Anlegen erlernen. Dies ist die beste Prophylaxe gegen wunde Brustwarzen, die leider ein häufigeres Problem in den ersten Stilltagen sind. Eine leichte Empfindlichkeit beim Ansaugen ist am Anfang normal, diese sollte sich aber bessern, wenn die Milch zu fließen beginnt und im Laufe der anfänglichen Stillzeit verschwinden. Anhaltende Schmerzen beim Stillen sind nicht normal.
In den ersten Tagen erhält das Baby die wertvolle Vormilch, Kolostrum genannt, die besonders reich an Abwehrstoffen ist. Die zuerst kleinen Mengen sind genau auf den anfangs noch unreifen Verdauungstrakt des Babys abgestimmt.
Bei Stillproblemen ist es wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Besprechen Sie eventuelle Beschwerden oder Sorgen mit der Hebamme, um gemeinsam eine gute und schnelle Lösung zu finden.